Warum diese Seite?

Warum ist Palmöl überhaupt problematisch?

 

Da ich mich seit einiger Zeit palmölfrei ernähre und auch sonst versuche, auf Palmölprodukte zu verzichten, habe ich mich dazu entschlossen, diese Seite einzurichten. Denn jeder, der mal versucht hat, auf diese Produkte zu verzichten bzw. brauchbare Alternativen zu finden, hat sicher bemerkt, wie schwierig das ist. Denn Palmöl ist überall! In Lebensmitteln, Kosmetik, Reinigungsmitteln und Biosprit.

 

Die Gründe dafür sind vielseitig. So lässt sich Palmöl leicht verarbeiten, ist geschmacksneutral und hoch erhitzbar. Der Hauptgrund für den Einsatz ist aber viel einfacher: Palmöl ist billig! Und so wurden die Rezepturen vieler Lebensmittel verändert, teurere Rohstoffe durch billige ersetzt und haufenweise Zusatzstoffe zugegeben, um dem Verbraucher ein hochwertiges Lebensmittel vorzugaukeln.

 

Und was hat der Verbraucher davon? Die Produkte sind zwar auch für den Kunden billiger geworden, aber der Großteil, der bei der Herstellung dieser minderwertigen Produkte eingespart wird, verbleibt bei einigen wenigen Großkonzernen, die den Markt unter sich aufgeteilt haben. Der Konsument merkt meistens noch nicht einmal, was er da eigentlich kauft!

 

Wie kann man sowas denn nicht merken? Weil z.B. eine Pflanzenmagarine vor einigen Jahren noch aus Sonnenblumenöl bestand, Heute aus Palmöl. Weil das meiste heutzutage verkaufte Eis keine Milch und keine Sahne enthält, sondern Palmöl und Milchpulver. Auch biologisch produzierte und vegane Produkte sind inzwischen nicht mehr vor Palmöl sicher. Und mit solchen Beispielen könnte man unendlich weitermachen Dabei wäre es so einfach so etwas festzustellen!

 

Es würde schon reichen, wenn man die Packung umdreht und die Zutatenliste liest. Aber leider kennen viele Menschen nur eins von ihren Nahrungsmitteln und das ist der Preis. Dabei sind palmölfreie Lebensmittel oftmals noch nicht einmal teurer! Es fehlt einzig an Interesse für das, was man sich täglich in den Mund steckt, auf die Haut schmiert oder ins Auto füllt.

 

Wenn eine neue Waschmaschine angeschafft werden soll, werden wochen- oder monatelang Testberichte gelesen, Preise verglichen und von Geschäft zu Geschäft gerannt. Aber wenn es um Lebensmittel geht, scheinen viele vollkommen überfordert? Irgendwas stimmt doch da nicht! Hauptsache es schmeckt und kostet am besten garnichts. Denn das gesparte Geld braucht man ja für das genauso fragwürdig produzierte T-Shirt vom Billig-Klamottenladen.

 

Aber wie erkennt man denn nun Palmölprodukte? Das ist viel einfacher als man denkt! Denn das betrifft so ziemlich alle Lebensmittel, auf denen in der Zutatenliste von "planzlichem Öl" und/oder "pflanzlichem Fett" die Rede ist. Das ist nämlich eine schöne Möglichkeit der Lebensmitteldeklaration, um Palmöl zu verstecken. Denn die meisten Leute stellen sich unter Pflanzenöl nunmal etwas anderes vor, als Palmöl, für das Regenwald abgeholzt wird.

 

Es gibt natürlich auch (und zum Glück immer mehr) Hersteller, die auf Palmöl verzichten und Pflanzenöle z.B. aus Raps, Sonnenblumenkernen, Oliven, Shea, Kokos und Soja verwenden. Diese Hersteller schreiben das aber auch drauf! Denn die Höherwertigkeit und die damit verbundenen höheren Rohstoffpreise sind ein Verkaufsargument, bei dem man es sich nicht nehmen lassen will, dass es auch jeder lesen kann.

 

Nun wurde in Brüssel ein Gesetz auf den Weg gebracht, dass es für die gesamte EU vorschreibt, dass auf Lebensmittel genau deklariert sein muss, welches Pflanzenöl bei der Herstellung verwendet wurde. Sich hinter irgendwelchen Begrifflichkeiten zu verstecken, um so die wahren Inhaltsstoffe zu verschleiern, funktioniert dann also nicht mehr. Durch eine 2-jährige Übergangsfrist ist das Gesetz aber erst Anfang 2015 in Kraft getreten.

 

Wer einmal einen Orang-Utan gesehen hat, der zu Tode gequält oder erschossen wurde, nur weil er in den Dörfern Obst gestohlen hat, um nicht zu verhungern oder sein Baby zu ernähren, greift hoffentlich nie wieder zu Palmölprodukten. Wir nehmen ihnen den Lebensraum, die Regenwälder von Borneo und Sumatra und rotten sie aus. Es gibt nichts auf der Welt, das so etwas rechtfertigt. Erst recht keine billigen Lebensmittel!